Stimmhafter dentaler Frikativ

Stimmhafte dentale Frikativ
IPA-Nummere 131
IPA-Zeiche ð
IPA-Bildli
Teuthonista đ
X-SAMPA D
Kirshenbaum D
Hörbiispiil/?

De stimmhafti dentali Frikativ isch en Konsonant vo dr mänschliche Sprooch, wo relativ sälte isch. S Zeiche im IPA defür isch [ð]. Des Zeiche cha au für en dentale Approximant stoo, wyl uss keinere Sprooch e Ùnterscheidig zwüsche eme dentale Frikativ ùn dentale Approximant bekannt isch. Wänn des aber gnau zeigt werde muess, no cha de Approximant als [ð̞] transkribiert werde.

Ùnter de kontinentaleuropäische Sproche chùnt de Luut hüt sälte vor, als Phonem z. B. im Albanische ùn Griechische. Im Dütsche sin di dentale Frikativ durch di hochdütschi Luutverschiebig scho im Althochdütsche verschwùnde. In einzelne dütsche Dialäkt sin aber wiider neui dentali Frikativ entstande, z. B. im Pfälzisch, wo dr stimmhaft dental Frikativ in einzelne Ortschafte im Biet vùm r-Rhotazismus (Bruura - [bruːrɐ] für ‚Brueder‘), bzw. l-Lambdazismus (Bruula - [bruːlɐ]) vorchùnt: [bruːðɐ][1]. S git au ei alemannische Dialäkt, wo e stimmhafte dentale Frikativ als Phonem vorchùnt: im Dialäkt vom badische Loffenau. Au do erschynt dr dental Frikativ für ahd. d < urgerm. þ: [boðə] ‚Bode‘[2].

  1. Rudolf Post: Pfälzisch. Einführung in eine Sprachlandschaft. Landau/Pfalz 1990
  2. Renate Schrambke: Lenisierungen im südwestdeutschen Raum. In: Texttyp, Sprechergruppe, Kommunikationsbereich. Studien zur deutschen Sprache in Geschichte und Gegenwart. Hrsg. von Heinrich Löffler, Karlheinz Jakob und Bernhard Kelle. de Gruyter, Berlin/ New York 1994.