Toleranz

Toleranz isch allgemäin, ass mä fremdi Überzüügige, Handligswiise und Sitte loot lo gälte und duldet.[1] In dr Umgangssprooch mäint mä hüfig au, ass Fremds as gliichberächdigt anerkennt wurd, was aber über dr äigentlig Begriff („Duldig“) uusegoot.[2]

S Wärb toleriere wo drzue ghöört, isch im 16. Joorhundert us em latiinische tolerare („dulde“, „verdrääge“) choo.[3] Für s Adjektiv tolerant in dr Bedütig „duldsam, noochsichtig, groosszüügig, withärzig“ git s sit em 18. Joorhundert, us dr Zit vo dr Ufkläärig, Beleeg,[4] grad eso wie d Gegebildig intolerant, as „unduldsam, mä loot käini anderi Mäinig oder Wältaaschaujig lo gälte as die äigeni“.[4]

Dr Geegebegriff zu Toleranz isch d Intoleranz, in dr Bedütig „Unduldsamkäit“ im 18. Joorhundert vom franzöösische intolérance.[4] As Stäigerig vo dr Toleranz gältet d Akzeptanz, e Haltig, wo anderi Persone oder iir Verhalte guethäisst und akzeptiert.

  1. Vgl. Max Müller und Alois Halder Kleines Philosophisches Wörterbuch, 3. Auflage, Herder, 1973, Lemma Toleranz
  2. Vgl. Dieter Teichert: Toleranz in Jürgen Mittelstraß (Hrsg.): Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie, 4. Band, Metzler, 1996
  3. Vgl. Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 24. Uflaag, 2002, Lemma tolerieren
  4. 4,0 4,1 4,2 Vgl. Duden «Etymologie» – Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache, 2. Uflaag, Dudenverlag, 1989, Lemma tolerieren